2. Runde, 2. Mal auswärts, 2. West-Derby, 2. Sieg!

In der zweiten Runde mussten wir abermals auswärts antreten. Und zum zweiten West-Derby ging es in den Gewölbekeller des Altonaer Schachklubs. Mit dem wir im letzten Jahr gemeinsam ein großes Simultanevent gegen IM Georgios Souleidis vom HSK, vielen sicher bekannter unter seinem Internet-Pseudonym „The Big Greek“, im Rahmen der Vereinsjubiläen veranstaltet hatten. Wobei Altona noch 50 Jahre auf unsere 100 draufsetzen konnte!

Bei der Aufstellung kam es an dem Abend dann zu dem glücklichen Umstand das Marcus und Siaquiyah zu ihrem ersten Einsatz kommen sollten, dafür setzten Berthold und Felix aus.  Bei Altona fehlten die beiden Spitzenbretter, wodurch die zu erwartende Punkteausbeute nach den aktuellen DWZ-Zahlen nun bei 5,9 zu unseren Gunsten lag.

Der Wettkampf startete dann allerdings nicht so, wie von uns geplant. Nach einer Stunde mussten wir an Brett 5 einen kampflosen Punkt für die Gastgeber notieren, weil Siaquiyah kurzfristig an dem Abend verhindert war. Und zu allem Übel ging am Brett des Berichterstatters der Versuch, nach Bauerngewinn gleich noch einen Damentausch zu initiieren, völlig nach hinten los. Eine schwache Grundreihe steht dem manchmal entgegen. Damit stand es nach knapp 100 Minuten 0:2!

Für den Anschlusstreffer sorgte Thorsten an Brett 3, der auf der offenen d- und halboffenen c-Linie soviel Druck in seinem Katalanen aufbaute, dass sich der Gegner gezwungen sah, eine Qualität zu geben. Am Ende machte dann der Freibauer auf der b-Linie den Sieg aus. 1:2!

Für den Ausgleich sorgte dann Marcus. Der Gegner, der sich mit zwei Minusbauern bereits in dieser hoffnungslosen Stellung befand, stand

nach 32. Se5 vor dem nächsten Dilemma. Er versuchte noch Lxh3, doch nach 33. Lxd5+ cxd5 34. Txc8+ Lxc8 35. Ta8 war dann auch noch die Figur futsch. Die Aufgabe erfolgte allerdings erst im 49. Zug, nachdem Marcus zeigen musste, dass er das Spiel nicht mehr aus der Hand geben würde. Stand zur Halbzeit 2:2!

Die nächste Entscheidung ließ dann etwas auf sich warten. An Brett 2 fand sich Eero in einem Bauernendspiel mit gegenseitigen Bauernmajoritäten wieder, wobei sein König die Entstehung eines eigenen Freibauern aktiv unterstützen musste. Die gegnerischen Bauern konnten dies auf der anderen Seite allein bewältigen. Viel Rechnen bis zu den jeweiligen Umwandlungen war also gefragt. Eero investierte viel Zeit, gefühlt eine Ewigkeit, aber zu Recht! Die gleichzeitig umgewandelten Damen führten allerdings in ein Dauerschach und somit ins Remis. 2½:2½!

Kurz danach konnte dann Detlev uns erstmalig in Führung bringen. Auch er hatte in der gegnerischen Stellung etliche Schwächen erzeugen können. Größtes Problem beim Gegner war, dass die den eigenen Monarchen schützenden Bauern zu weit vorgeprescht waren und diesen etwas schutzlos zurückließen. In der Folge konnte Detlev erst eine Qualität, dann aber weiteres Material einsammeln. 3½:2½!

Den Mannschaftssieg unter Dach und Fach bringen, blieb Michael an Brett 1 vorbehalten. Nachdem dessen Gegner recht früh schon eine Figur geopfert hatte, musste er zwar noch den einen oder anderen Verzweiflungsangriff abwehren, ließ sich aber nicht aus der Ruhe bringen und brachte den Punkt sicher nach Hause. 4½:2½!

Den Schlußpunkt des Wettkampfes setzte dann , wie schon beim vorigen Maximilian an Brett 4.Durch ein zurückhaltendes, mehr auf Verteidigung angelegtes Spiel seines Gegenübers konnte Maximilian im Leningrader System die Initiative übernehmen und in Zeitnot des Gegners nach dessen eingestreuten Ungenauigkeiten Material gewinnen. Sekunden vor der Zeitüberschreitung gab dieser dann auf.  5½:2½ ein schöner Schlusspunkt!

Mit einer insgesamt runden Mannschaftsleistung, sieht man von dem Fauxpas des Teamkaptäns einmal ab, ging es mit dem zweiten Sieg auf der Habenseite auf den Heimweg!