Runde 2 in der Bezirksliga B. Auswärts beim Nachbarn Wedel erwartete uns eine schwere Aufgabe.

Nach dem Aufgalopp und dem 5,5 Erfolg gegen den Nachbarn aus Lurup stand in der 2. Runde gleich das nächste Lokalderby an. Allerdings war uns auch klar, dass es gegen Wedel 1 bedeutend schwerer werden würde, haben die doch im Schnitt 50 DWZ-Punkte mehr als wir.

Um kurz nach 7 Uhr waren 8 Wedeler Heimschläfer äääh Heimspieler und 3 Blankeneser Gäste anwesend. Nr. 4 kam gerade zur Tür rein, als die Uhren gestartet wurden. Nach und nach füllte sich dann doch die Runde und um 19.40 durfte der Mannschaftsführer beruhigt die Vollzähligkeit vermerken. Die Minusminuten waren nur kurzfristig auf der Blankeneser Seite, in der Folge waren vor allem die Wedeler Uhren am ticken, zumeist an mind. 6 Brettern, teilweise an allen 8. Was gaben denn die Stellungen her. Maximilian hatte früh einen Bauern für gutes Spiel geopfert, sein Gegner verbriet schon mal jede Menge Bedenkzeit. Holm baute sich mit schwarz super solide auf, zwar etwas beengt, aber eben solide. Bernd stand ganz gefällig und eroberte einen Bauern. Bijan stand auch gut und setzte seinen Gegner unter Druck. Bei mir entwickelte sich ein hübsches Angriffsspiel gegen die schwarze Rochadesstellung, machte Spaß. Bahaa tauschte früh die Damen und priorisierte dann die Entwicklung des eigenen Königs nach c6. Wohlgemerkt, es standen bei ihm die noch verbleibenden 5 Figuren gesammelt auf der Grundlinie. Valeriya baute sich mit weiß ordentlich auf, der Gegner tat dies mit schwarz auch und bot einfach mal Remis an. Valeriya sparte sich einen langen Abend und intensives Nachdenken und willigte ein. Stefan stand etwas unter Druck, musste er doch einen Bauern mit der Dame decken, was wiederum den Bauern fesselte. Kurz darauf musste er eine Qualle geben und gab in der Folge die Partie auf. Positiv für ihn: durch den ersten Nicht-Sieg in einer Wertungspartie überhaupt wird erstmalig für ihn eine DWZ-Wertung möglich. Darfst jetzt aber gerne weiter siegen.

Nun ja, wir lagen hinten. Meine Partie sah inzwischen sehr gut aus, die vorrückenden Bauern e5 und f6 mussten vom Gegner mittels Figurenopfer entfernt werden, hinzu fiel der eingequetschte Turm f8 für einen Läufer, macht also einen Materialvorteil von T für 2 Bauern. Nach dem Damentausch kurz darauf war der 2:2 Ausgleich hergestellt. Der Rest sah allerdings eher weniger nach Mannschaftssieg aus. Bijan stellte eine Figur ein und hatte zwar 2 Königsflügelfreibauern, aber das kompensierte ehrlicherweise nur wenig. Maximilian hatte sein gutes Spiel nicht wirklich gut weitergespielt, vor allem opferte er ebenso optimistisch wie voreilig eine Qualle, anstatt einfach den Druck zu verstärken und das Ding nach Hause zu fahren. Holm musste auch eine Qualle geben, hatte aber dank einer soliden Bauernkette mit freibauerlicher Speerspitze auf b3 doch Kompensation. Bernd konnte auch keinen echten Vorteil nachweisen und machte Remis. Holm nahm ebenfalls ein Friedensangebot an, einen Weg zum Sieg hat für ihn auch keiner der Umstehenden erkennen können. Bijan schaffte es tatsächlich, die Qualle zurückzuholen und die Partie ebenso Remis zu stellen. Also Zwischenstand 3:3. Auch Bahaa spielte zwischenzeitlich wieder normales Schach und befand sich in einem S gegen L Endspiel mit jeweils 2 Bauern. Dem Gegner rannte ein bisschen die Zeit davon, aber jede Seite hatte den Remisschalter in der Hand, dann einigte man sich auch darauf. Also 3,5 zu 3,5.

Maximilian spielte mal wieder die längste Partie des Abends. Mittlerweile wieder richtig gut, er holte die Qualle zurück und eroberte einen eminent wichtigen Bauern. Jede Seite hatte einen weit vorgerückten Freibauern, aber Maximilian konnte einen weiteren freien Landmann auf die Reise schicken und dem Gegner blieb dabei nur das zuschauen. Dazu kam noch ein falscher Abtausch und Max hatte gewonnen. Seine Partie. Und damit den Mannschaftssieg sichergestellt.