Endrunde, Zwischenstand nach sechs Runden, Michael Kotyk auf Qualifikationskurs

Sechs von neun Partien sind in der Endrunde der Hamburger Jugend Einzelmeisterschaften (HJEM) gespielt. Diese gehen damit in Ihre Schlussphase. Für unsere beiden Vertreter aus Blankenese, Michael Kotyk und Jakob von Rosen, ist es bislang sehr unterschiedlich gelaufen:

Michael Kotyk ist – wenn auch knapp – auf Qualifikationskurs zu den Deutschen Jugend Einzelmeisterschaften in Willingen! Mit vier Siegen und vier Punkten nach sechs Runden steht er genau auf Platz fünf – und es sind fünf Plätze zu vergeben. Ein Startplatz ist abzuziehen für Jakob Pajeken, der einen Freiplatz erhält, dafür ist einer hinzuzurechnen, weil Jakob Weihrauch vermutlich auf seinen so gut wie sicheren Startplatz U12 verzichten wird und über die U10 zu den Deutschen Meisterschaften einzieht. Passt.

In einem denkwürdigen Spitzenspiel in der sechsten Runde versuchte sich Mark Kipke gegen Michael mit der Sizilianischen Verteidigung. Hier lag die etwas unfaire Vorbereitung derjenigen Spieler, die ihre Trainer dabei haben, glücklicher Weise einmal gründlich daneben! Zwar gehört das Sizilianisch nicht zum eigenen Turnierrepertoire von Michael, aber durch seinen Hauptsparringspartner im Verein, nämlich Jakob, ist Michael gegen diese Verteidigung bestens vorbereitet. So genügte eine kleine Ungenauigkeit von Mark im siebten Zug (b6 statt a6) Michael zum entscheidenden Durchbruch. Er gewann nicht nur einen Bauern, sondern erzwang auch einen Damentausch mit Verlust des Rochaderechts für Mark. Dem darauf unmittelbar folgenden druckvollen Angriffsspiel von Michael direkt auf den König konnte Mark nicht standhalten und gab schließlich in materiell wie positionell aussichtsloser Lage im 31. Zug auf.

Jakob hingegen erwischte, mitbedingt auch durch Eröffnungsvorbereitungen seiner Gegner, mehrere Verlustpartien in Folge. Das Smith-Morra-Gambit in Runde 2 gehört in dieser Altersklasse noch nicht zum zu beherrschenden Grundrepertoire, genausowenig wie eine beschleunigte Variante des Jugoslawischen Angriffs in Runde 5.

In Runde 6 musste sich Jakob gegen Jason Chau dem ungeliebten Damengambit stellen und geriet auch schnell unter Druck. Aus einer diffizilen Verteidigung heraus erbeutete Jakob dann aber einen Springer. Danach spielte er – wohl auch durch vorherige Niederlagen gewarnt – äußerst konsequent und beseitigte zunächst Jasons erhebliches Angriffspotenzial, ehe er sich auf das Gewinnen verlegte. Im 20. und im 31. Zug verzichtete Jakob gleich zweimal auf einen Bauerngewinn. Zunächst um einen Damentausch und dann um einen doppelten Turmtausch zu erzwingen. Danach wollte Jason seine verlorene figurlose Stellung mit einem Minusspringer gegen eine Mehrbauern zwar noch nicht wahrhaben, Jakob gelang es aber schnell, den Beweis zu führen, dass er ein solches Endspiel zügig und sicher zu Ende spielen kann, Nachdem Jakob sich im 45. Zug zwei Freibauern erarbeitet und die Bauern von Jason durch seinen König sicher gestoppt hatte, stand endlich auch Jakobs erster erspielter Siegpunkt bei seiner ersten Endrunde der HJEM fest.