In Runde 7 bekamen wir Besuch von Union Eimsbüttel 3. Wir wollten den Platz an der Sonne natürlich verteidigen und die Gäste brauchten noch Punkte, um die rote Laterne weiter zu reichen. Tabellenführer gegen Schlusslicht – das klang nach einer klaren Angelegenheit für uns. Wir kamen zudem ohne Ersatzspieler aus.
Ging mit leichter Verzögerung los, das vorosterliche Verkehrschaos auf den Straßen wurde mit einigen Minuten späterer Anstoßzeit berücksichtigt.
Ging dafür dann gleich gut los. Bahaa kam schnell in eine vorteilhafte Stellung. Er entschied sich für das abwickeln in ein Endspiel mit einem Mehrbauern und zudem einem starken Springer gegen schwachen Läufer. Das fuhr er sicher nach Hause und wir führten 1:0. Auch Dieter kam gut in seine Partie hinein, erarbeitete sich ein Übergewicht und holte Punkt Nummer 2. Ich stand gut, hatte eine Figur für 3 Bauern, aber die deutlich aktivere Stellung. Stefan stand im Läuferendspiel sehr remislich, ob da noch mehr ging als ein halber Punkt?
An den oberen Brettern zeigte sich leider ein weniger positives Bild. Wolfgang kam nie richtig gut rein in die Partie und wurde zusehends eingeschnürt, er verlor. Holm stand ebenfalls auf Verlust und auch bei Jakob sah es kaum besser aus. Valeriya hatte zumindest noch Ausgleich, nicht weniger aber gewiß auch nicht mehr.
Ich versemmelte meine gute Position mit einem völlig mißglückten Springerzug, der eine Bauerngabel zuließ und ein Roß kostete. Schwupp, Vorteil dahin. Nach längerem Nachdenken fand ich eine Remischaukel und angesichts von 2 Minusbauern erschien mir das weiterspielen zu riskant, so schaukelte eben zumindest ein halber Punkt auf die Spielberichtskarte. Kurze Zeit später ergänzte Stefan ebenfalls einen halben Punkt. Ziemlich verkeilte Stellung und gleichfarbige Läufer. Mit einem Läuferopfer war bei ihm wohl sogar ein Gewinn drin, schwer zu sehen. Holm hatte aufgegeben und so kam es beim Stand von 3:3 auf die Bretter 2 und 3 an.
Und jetzt begann der Krimi. Valeriya bekam ein Remisangebot und schaute mich mit großen Augen an, ob sie annehmen darf. Ich verwies darauf, dass wir noch mind.1 Brettpunkt aus den beiden Partien benötigten. Und der Blick auf Jakob sein Brett offenbarte diese Stellung mit Jakob (schwarz) am Zug:
Unsere Dame sah ein, dass die Annahme des Remisangebotes aus mannschaftlicher Sicht wenig geboten erschien…
Jakob spielte Th1, dann folgten Kb2 f3, Tg3 Th8, a6 Tb8, Kb3 Tb6, das brachte schon einmal den a-Bauern und zudem wertvolle Tempi. In der Folge brachte er den Turm auf die zweite Reihe und schaffte es, f2 zu nehmen bevor weiß zur Umwandlung kam. Danach konnte auch er seine Bauern vorschieben. Dank gütiger Mithilfe des Gegners fiel der weiße Turm auf f1 durch den durchziehenden g-Bauern. Jetzt hatten beide Spieler wieder eine Dame und die Königsjagd endete auf h1, weil der Gegner dann den ungedeckten schwarzen Turm schlug. Machte nix, denn damit kam der f-Bauer auch noch zu seinem Umwandlungsglück und mit 2 Damen gegen eine ließ sich Jakob seinen ersten Saisonsieg nicht mehr nehmen. Brett 2 endete übrigens remis.
Puh, das war ein hartes Stück Arbeit und am Ende ein Sieg der Marke glücklich. Die Eimsbütteler haben sich wacker geschlagen und hätten es wahrlich verdient gehabt, mehr als nur 3,5 Brettpunkte mit nach Hause zu nehmen. Wir drücken die Daumen für die beiden Schlussrunden.
Wir haben mit den beiden HSK-Mannschaften noch 2 schwere Aufgaben zu bespielen. Sofern HSK 14 nicht noch unerwartet schwächeln sollte gibt es in Runde 9 im direkten Duell das Saisonfinale um den Staffelsieg. Runde 8 wird darüber Aufschluss geben, ob das als Jäger oder Gejagter erfolgt.