Nach den Hamburger Herbstferien ging auch die Herbstrunde des HSchV weiter. Von Seiten Corona gab es noch keine neuen Einschränkungen, wobei allerdings die Spielerdecke von Blankenese I etwas dünn angelegt ist. So erreichten den Mannschaftsführer, zwei Zusagen, eine definitive Absage und drei wenn-es-nicht-unbedingt-sein-muss-würde-ich-gerne-nicht-spielen-Antworten. Da keine Ersatzspieler aus unteren Mannschaften rekrutiert werden dürfen, mussten zwei der Drei sich doch einen Ruck geben. Zum Spielbeginn standen wir doch selbstverständlich zu Viert im vereinsamten Spiellokal bereit, gegen SKJE II nicht virtuell die Klötzchen zu schieben. Das gegnerische Team hatte ein deutliches DWZ-Gefälle, vorne ein für Liga-2 eher unterfordertes Spitzenbrett, das den Teamschnitt von sonst 1810 auf 1930 hochschnellen ließ, und an den hinteren Brettern lag das DWZ-Plus dann deutlich auf unserer Seite.
Am Spitzenbrett konnte Stefan im 10. Zug mit einem Springerzug an den Rand seinen Gegner doch mächtig ins Grübeln bringen. Das kostete gleich die Hälfte seiner Grundbedenkzeit, ohne eine zufriedene Lösung gefunden zu haben. Am Ende der Eröffnung konnte Schwarz mit dem Erreichten zufrieden dreinschauen. Im Mittelspiel verschluckte sich Schwarz dann allerdings beim gierigen Schlagen eines Bauerns. Drei Züge später war eine Figur weg und der Punkt auf der anderen Seite verbucht.
Zum Glück hatte aber kurz vorher Thorsten seine Stellung Zug um Zug verbessert, nachdem ein gegnerischer Springer sich irgendwie am Damenflügel vergaloppiert hatte und nur unter großem Einsatz der Schwerfiguren gerettet werden konnte. Dies ermöglichte Thorsten allerdings gewinnbringend mit seinen Schwerfiguren die vorletzte Reihe einzunehmen. Nur ein Turm konnte seinem Monarchen zur Hilfe eilen, zu wenig um die Stellung zu halten. 1:0!
Somit stand es zur Halbzeit 1:1.
An den verbleibenden Brettern hatten, wie aufgrund der DWZ-Zahlen zu erwarten war, Stefan und Felix die Initiative in der Hand. Allerdings war bei Stefan das Material derart reduziert, dass am Ende das Remis unausweichlich war. So musste die Entscheidung an Brett 4 fallen. Der Angriff von Felix war mittlerweile verpufft und er musste aufpassen, dass nicht Schwarz die Oberhand erhielt. Am Ende entstand ein Turmendspiel mit beiderseitigen Freibauern. Die „Experten“ waren der Meinung, dass das Pendel sowohl für Weiß als auch für Schwarz ausschlagen könnte. Allerdings mit der Hoffnung auf unserer Seite, dass die weiter vorgerückten weißen Bauern am Schluss Felix den Sieg bringen würden. Aber nichts da, Schwarz wusste seine Recken geschickt in Marsch zu setzen. Ein Einsammeln dieser kostete aber auch Felix seine beiden verbliebenen und auch an diesem Brett mussten sich beide Spieler mit dem Remis abfinden. Endergebnis somit 2:2!
In Liga-2 sind nun sechs von neun Kämpfen unentschieden ausgegangen. Die Spannung bleibt, wer am Ende der fünf Runden oben steht. Nach heutigem Stand müssen wir allerdings davon ausgehen, dass auch dieses Turnier nicht zu Ende gespielt werden kann. Mal sehen. Schade wär’s! Am Brett ist es doch anders als im virtuellem Raum.