German Masters

Gestern gingen in Magdeburg die diesjährigen German Masters zu Ende. Jeweils 10 Spitzenspieler und -innen waren am Start. Bei den Herren gewann – für mich überraschend – GM Luis Engel vom HSK den Titel. Mit 6,5 Punkten konnte er als ELO-schwächster GM im Feld einen deutlichen Vorsprung vor dem Zweiten, GM Svane Rasmus mit 5,0 Punkten herausarbeiten. Mit den Plätzen eins und zwei komplettierten beide einen großartigen Erfolg für den HSK. Auf den Rängen drei und vier folgten mit ebenfalls 5,0 Punkten, und nur durch die Wertung getrennt, GM Georg Meier und GM Andreas Heimann, beide von den Schachfreunden Deizisau. Es war ein stark besetztes Turnier mit 6 Spielern mit einer ELO von über 2600 Punkten. Die SF Deizisau stellte übrigens die Hälfte des Teilnehmerfeldes.

Da die Schachvereinigung Blankenese nun schon seit vielen Jahren alljährlich eine deutsche Spitzenspielerin zum Simultan einlädt, lag mein Augenmerk einmal mehr auf den Frauen. Deutschlands mit Abstand beste Spielerin, IM Elisabeth Pähtz, war nicht am Start, da sich ihre Teilnahme aufgrund des Einzugs ins Achtelfinale beim FIDE Women’s World Cup zeitlich mit den Masters überschnitt. Einerseits sehr schade, andererseits hatten dadurch alle Mastersteilnehmerinnen bessere Chancen auf eine gute Platzierung.

Ähnlich wie bei den Herren gewann WGM Hanna Marie Klek mit 7,0 Punkten mit einem deutlichen Vorsprung. Die Erlangerin lag 1,5 Punkte vor der Zweiten, WGM Carmen Voicu Jagodzinsky. Auf den Plätzen 3 bis 6 mit jeweils 5,0 Punkten und somit nur durch die Wertung getrennt folgten WGM Melanie Lubbe – die wir auch schon bei uns zum Simultan begrüßen konnten -, vor der jungen WIM Annmarie Muetsch, der ebenfalls sehr jungen Antonia Ziegenfuß und der uns von unserem letzten Simultanabend gut bekannten Vorjahressiegerin WIM Fiona Sieber. Etwas überraschend landeten die ELO-stärksten Teilnehmerinnen im Feld, alle mit einer Zahl über 2300, nur auf den Rängen sieben bis neun. Das waren IM Ketino Kachiani Gersinska, WGM Marta Michna – war auch schon zu Gast bei uns – und die vermeintliche Turnierfavoritin FM Jana Schneider. Platz 10 belegte die junge FM Lara Schulze.

Die Masters bestätigten den Ruf stets für eine Überraschung gut zu sein.

Alfred Manke – 1. August 2021