HMM Bla1: Ohne Drei Spiel 4½!

Der erste Heimkampf der Saison stand in der dritten Runde für die Erste an und die Aufstellung bereits nach dem letzten Kampf eigentlich fest. Doch oft kommt unverhofft was dazwischen. So hatte Eero seinen wichtigeren Paralleltermin erst im Laufe der Zeit realisiert. Okay, kein Problem, dann muss der Mannschaftsführer doch ran, obwohl er anderen Aktivitäten nachgehen wollte, auch weil der Dameneinsteller aus der letzten Partie doch noch nachwirkte . Die Aufstellung bröckelte weiter, weil Michael kurzfristig beruflich unterwegs sein musste. Nun hieß es jemanden aus der Zweiten motivieren, Holm war sofort bereit diese Aufgabe anzunehmen. Am Spieltag selbst dann die nächste Hiobsbotschaft, Detlev fällt aus gesundheitlichen Gründen aus. Mit Dieter konnte doch noch kurz vor Beginn weiterer Ersatz gefunden werden. Genug des Stöhnens, auch der HSK brauchte zweimal Ersatz. Nach DWZ waren wir mit 4,3 Erwartungspunkten nur leicht im Vorteil. Es sollte also ein spannender Kampf bevorstehen.

Und an den Brettern ging es los wie die beiden anderen Kämpfen, mit einer Null. Upps, Springergabel und Holm war seine Dame los. Dann folgten zwei Unentschieden. Berthold tauschte Dame gegen zwei Türme, statt den luftig stehenden, gegnerischen König mit einem seitlichen Turmschach zu befragen, wo er denn Schutz suchen möchte. Der Gegner schaffte es dann ebenfalls die Dame gegen die Türme zu tauschen. Das entstandene Bauernendspiel hatte für jede Seite einen Freibauern als Trumpf, so dass die Könige gebunden waren und deren Umwandlung verhindern mussten. Dagegen hatte Marcus Glück mit Schwarz, dass sein Gegner im Dame+ungleichfarbige Läufer-Endspiel (Enginebewertung +1,75) ein Dauerschach zu ließ. Somit stand es 1:2!

An Brett 5 brachte der Gegner von Stefan die Orang-Utan- oder auch Sokolski-Eröffnung als Überraschung. Im weiteren Verlauf der Partie vergaß dieser dann allerdings die Entwicklung seines Springers und Turms am Damenflügel, ging stattdessen mit seiner Dame auf Bauerfang. Dieses Unterfangen wurde prompt mit deren Fangen abgeschlossen und mit Aufgabe quittiert. Zur Halbzeit also 2:2!

Die Stellungen der restlichen Partien ließen zu diesem Zeitpunkt noch keine Tendenzen bezüglich des Ausganges zu. Dieter hatte sich in einem Sizilianer einen recht aussichtsreichen Angriff in einer Stellung mit entgegengesetzten Rochaden erarbeitet, doch irgendwann versandete der Angriff und er musste sogar aufgeben. Wieder Rückstand 2:3!

Felix an Brett 6 hatte in der Eröffnung eine Figur gewonnen, allerdings hatte die Gegnerin dafür einige Bauern einheimsen können. Zwischendurch waren es deren vier und Felix hatte lediglich noch den h-Bauern übrig, wobei sein Läufer nicht die Farbe des Umwandlungsfeldes besaß. Die Türme durften so auf gar keinen Fall getauscht werden. Felix meisterte dieses Problem bravourös und glich für uns wieder aus. 3:3!

Übrig blieben die Spitzenbretter. Siaquiyah lief seit dem frühen Mittelspiel nach Verlust seines Isolanis einem Minusbauern hinterher und auch Thorsten hatte zwischendurch mal einen Bauern eingestellt. Siaquiyah sorgte für einige Verwicklungen allerdings auf Kosten eines schwarzen Freibauern auf g3.

Nicht nur die Engine (-2,8) auch der Gegner selbst schätzten die Stellung als sehr vorteilhaft ein. Das Remis durch Springerschachs auf f4 und g2 war auf jeden Fall nicht die Hauptidee. Die einzige inaktive Figur, der Turm auf b7 musste also noch zum Angriff beordert werden. Hier kam der Gegner auf 49. … Tc7 (falscher Plan, Td7 wäre es gewesen!) um nach 50. Kf1 feststellen zu müssen, dass nun Sf4+ an Txf4+ und der folgenden Springergabel auf d5 scheitert. Verzweifelt versuchte er noch 50. …a5, doch nach 51. Kxg2 axb4 52. Txb4 fiel der g-Bauer dann als nächstes. Das Turmendspiel mit Mehrbauern brachte Siaquiyah souverän nach Hause. Zwischendurch hatte Thorsten ein Remisangebot gemacht, dass der Gegner überraschenderweise angenommen hat. Damit ein knapper Sieg mit 4½:3½, Tabellenführung behauptet!