Blankenese 4 – Pinneberg 4 (Brett 8)

Hallo zusammen,

dies ist mein erster Beitrag hier, daher bitte ich eventuelle Formatierungs-Fehler zu entschuldigen.

Falls sich irgendjemand dafür interessieren sollte, dann veröffentliche ich hier meine Notation der Partie an Brett 8 von Blankenese 4 gegen Pinnberg 4 am 04.02.2015 (inkl. meiner eigenen Bewertung/Kommentierung dazu):

1. e2-e4   e7-e5

2. Sg1-f3   Sg8-f6

3. Sb1-c3   Lf8-d6   (Russisch ist mir persönlich etwas zu schnell zu aggressiv, daher entsprechende Verteidigung. Schwarze Verteidigung in meinen Augen etwas schwach, weil dadurch der Damenbauer blockiert wird und somit auch der Damenläufer vorläufig etwas eingesperrt wird.)

4. Lf1-c4   Dd8-e7 (Meiner Meinung nach etwas zu frühe „Entwicklung“ der schwarzen Dame, deutet evtl. auf lange Rochade hin, sollte aber wohl nur f7 doppelt schützen, was momentan aber noch unnötig ist.)

5. d2-d3   Sb8-c6 (Weiße Idee: Öffnung der Damenläufer-Diagonale, Absicherung von e4. Schwarz entwickelt „endlich“ seinen Damenspringer, meiner Meinung nach besser gleich im 2. Zug – statt des meiner Meinung nach unglücklichen Läuferzugs.)

6. a2-a3   b7-b6 (Weiße „Angst“ vor Sc6-a5 mit Möglichkeit, Abtausch von weißem Läufer auf c4 zu erzwingen. Schwarz öffnet Hauptdiagonale für Damenläufer, der wegen Ld6 und d7 anderweitig blockiert ist.)

7. Lc1-g5   h7-h6 (Entwicklung des weißen Damenläufers mit Fesselung von Sf6 an De7. Schwarz antwortet umgehend mit Befragung dieses Läufers.)

8. Sc3-d5   De7-d8 (Weiß ignoriert vorerst die Befragung seines Läufers, greift stattdessen die wertvollere schwarze Dame an und baut gleichzeitig weiteren Druck auf den bereits an die Dame e7 gefesselten Springers f6 auf. Schwarz zieht seine Dame auf ihr Ausgangsfeld zurück und hat somit zwei in der Eröffnung wertvolle Tempi verschenkt.)

9. Lg5-h4   Sc6-d4 (Nach dem Rückzug der schwarzen Dame kümmert sich Weiß jetzt um seinen befragten Läufer und hält die Fesselung des Springers f6 an die Dame d8 aufrecht. Schwarz startet einen Gegenangriff im Zentrum.)

10. c2-c3   Sd4xf3+ (Weiß befragt sofort den schwarzen Springer im Zentrum. Dieser tauscht sich gegen den weißen Königspringer ab und erzwingt eine direkte Reaktion durch Schachgebot dabei.)

11. Dd1xf3   c7-c6 (Weiß entwickelt nach allen Leichtfiguren seine Dame. Netter Zusatzeffekt: Schwarzer Springer f6 mittlerweile dreifach angegriffen: Sd5, Lh4, Df3 – aber nur doppelt verteidigt: g7, Dd8. Schwarz reagiert meiner Meinung nach zu schwach und befragt nur den weißen Springer im Zentrum, statt sich – z.B. mit Ld6-e7 – um seinen eigenen Springer zu kümmern.)

12. Sd5xf6+   Ke8-f8 (Weiß nutzt seine Übermacht auf f6 und startet Abtausch mit Ziel Läufergabel f6 auf schwarze Dame d8 und Turm auf h8. Schwarz verzichtet auf Abtausch und reagiert nur auf das Schachgebot dabei, wodurch Weiß eine Leichtfigur gewinnt.)

13. Sf6-h7+   Kf8-e8 (Der weiße Läufer h4 ist wegen Abtausch des Springers f3 nicht mehr gedeckt, bei „normalem“ Abzug des weißen Springers f6 droht daher die Entwicklung der schwarzen Dame d8 nach h4 unter Rückgewinnung der Leichtfigur. Daher Abzug des weißen Springers durch Schachgebot mit der Idee, dadurch nicht mehr „nur“ einen schwarzen Turm, sondern gleich die schwarze Dame für den Läufer zu bekommen. Die Entfernung des weißen Springers auf f6 verlängert gleichzeitig die Wirkung der weißen Dame f3 nach f7, welches bereits vom weißen Läufer c4 angegriffen und momentan nur vom schwarzen König gedeckt wird – es droht also auch noch Matt auf f7! Schwarz entscheidet sich mit seinem König für die falsche Richtung, Kf8-g8 hätte nach Df3xf7+ noch Kg8xh7 ermöglicht und der König wäre zumindest vorerst entkommen, wenn auch – nach Lh4xd8 – unter Partie-entscheidendem Materialverlust.)

14. Df3xf7#

Beide Seiten hatten zu diesem Zeitpunkt jeweils etwa 10-15 Minuten Bedenkzeit verbraucht, Schwarz hätte sich also sehr viel mehr Zeit nehmen können, um ganz ruhig die meiner Meinung nach gar nicht so starken, jedenfalls vorerst nicht Partie-entscheidenden, weißen Drohungen abzuwehren. Mit Weiß habe ich anfangs nur vorsichtig gespielt (5. d2-d3, 6. a2-a3), bin dann erst ein wenig später „frecher“ geworden (7. Lc1-g5, 8. Sc3-d5, sowie ab 12. Zug). Für Kommentare, wie ich mit Weiß hätte besser spielen sollen – oder welche Ideen (siehe meine Kommentare) noch denkbar gewesen wären, bin ich sehr dankbar, denn diese helfen mir sicherlich, mein Spiel weiter zu verbessern.

Konrad – N.N.

Grüße, Konrad Dreier