Blankenese 2: Die Weste bleibt weiß

Runde 6 der Bezirksliga B, erneut ein Heimspiel am Hemmingway, erneut Schwierigkeiten bei der Anreise der heimischen Protagonisten, so dass unsere Spieler erst mit ein paar Minuten Verzögerung den Dienst an den Brettern antreten durften. Sowas mag Vizekapitän Alfred gar nicht, aber er kanalisierte seine Verärgerung auf den besten Ort in so einem Moment – auf das Brett. Der Gegner bekams zu spüren und nach rund einer Stunde holte er den ersten Punkt.

Maximilian zog einige Zeit später nach, er gab sich dieses Mal mit einem halben Zähler zufrieden. Auch wenn damit eine schöne Serie von 5 siegreichen Partien ihr Ende fand. Exakt das gleiche Los traf auch mich an Brett 5, ein Remis der eher unnötigen Art. Zwar stand ich die erste Hälfte der Partie mit erneut schwarz etwas unter Druck, aber nach Befreiung daraus entstand alsbald eine klare Gewinnstellung. Der Gegner fand dann ein hübsches Turmopfer, nach dessen Annahme seine Dame zum Dauerschach kam. Die spätere Analyse zeigte, daß ich das Turmopfer hätte ablehnen sollen, nun ja, etwas zu schnell gezogen.

Uwe hatte zwischenzeitlich eine Figur für ein oder 2 Bauern gegeben und es sah nach meinem bescheidenen Dafürhalten eher nicht so gut für ihn aus, aber er erkämpfte sich die Figur zurück und hatte dann 3 und dann 4 Bauern mehr, das gab der Gegner auf.

Valeriya spielte erneut sehr solide und wartete erfolgreich auf die Fehler der anderen. Um dann zur Stelle zu sein, sie brachte den vollen Punkt nach Hause. Damit hatten wir bereits das Unentschieden sicher. Bei den noch laufenden Partien sah es wie folgt aus: Bahaa stand gut, er hatte 2 verbundene aufgerückte Freibauern, beide hatten noch Turm und verschiedene Läufer, der gegnerische König hielt Respektabstand zu den Freibauern. Marcus hatte einen Bauern mehr, der Gegner aber mehr Initiative. Holm hatte eine Dame für 2 Türme, sah eher schwierig aus. Bei ihm kam dann aber auch die Zeitkomponente ins Spiel, denn die 2 Stunden rückten unerbittlich näher und es waren noch 8 Züge, als die Uhr bei nur noch 5 Minuten stand. Wobei der Gegner auch nicht viel mehr Minuten hatte.

Zwischenzeitlich willigte Marcus in ein Remis ein und auch Bahaa fand nicht den rechten Schlüssel zum Sieg und teilte auch die Punkte.

Zurück zu Brett 3: Holm realisierte die Situation der Zeitknappheit und bat mich um das aufschreiben der Züge. Das hindert ihn freilich nicht daran, die 2 Stunden beim 37. Zug passieren zu lassen. Alle Umstehenden sahen es, nur der gegnerische Spieler versäumte es, den Gewinn zu reklamieren. Kurios. Noch kurioser wurde es kurz darauf, denn nun war auch des Gegners Uhr an den 2 Stunden vorbei und der 40. Zug immer noch nicht gespielt. Hier hätte nunmehr Holm, der auf dem Brett bestenfalls noch Schummelchancen auf ein Remis hatte, seinerseits Remis reklamieren können – aufgrund beiderseitigem Zeitablaufs. Das versäumte er, so dass die Partie auf dem Brett entschieden werden musste.  Was ja auch irgendwie was faires an sich hat. Ein paar Schachgebote waren noch drin, dann wurde die Stellung auf der Grundreihe  für den König zunehmend ungemütlich, ein D K Spieß beendete dann das Leiden. Ergebnis 5:3, damit endeten zwar die weißen Westen von Maximilian und mir, die wichtigste, die der Mannschaft bleibt aber weiß.

Zur Abrundung des Abends sei noch erwähnt, dass viele Kontrahenten noch ihre Partien gemeinsam analysierten, es war eine nette gemeinsame Runde.

Im nächsten Spiel geht es zum Wedel-Bezwinger Königsspringer , auf dass unsere Weste auch dort noch kein Fall für die Waschmaschine wird.