Aufstieg

In der letzten Runde der Bezirksliga spielten wir als Tabellenführer gegen den 2. Platzierten. Uns allen war klar, dass mit einem Sieg uns ein Aufstieg nicht zu nehmen war. Unser Gegner Barmbek 3 musste gewinnen, um noch gute Aufstiegschancen zu haben. Die Anspannung war also recht groß und dies hat sich in einigen Partien wohl bemerkbar gemacht.

Der Beginn war sensationell. Slobodan gelang der schnellster Sieg der Saison. Sein Gegner übersah ein Damenschach auf A4 und wurde nach 12 Zügen und 20 Minuten matt gesetzt.

Wenigen Minuten später fraß Stephan einen Bauern, eine bekannte Eröffnungsfalle, die ihm die Dame kostete. Der Vorteil war also so schnell verflogen wie gekommen.

Nach ca. 2 Stunden war das Bild noch sehr uneinheitlich und auch die Zuschauer erwarteten keinen klaren Sieg für uns. Dieters Gegner war in ein Gambit  gelaufen und sein König stand auf f 7. Dennoch hatte sich der Gegner konsolidiert und klarer Sieg war nicht mehr zu erkennen. Bernd und Christoph hatten leichte poositionelle Vorteile. Wolfgang und ich standen dagegen deutlich unter Druck. Bei mir drohte ein Bauernsturm gegen meinen König.

Nach dreieinhalb Stunden gewann Dieter dann als 1., kurze Zeit später Bernd. Christoph konnte dann auch nachlegen. Christoph hatte den Vorteil genutzt, Läufer gegen Springer zu haben und zudem hatte sein Gegner Doppelbauern. Diesen kleinen Vorteilen hat er verwertet.

Wir hatten damit 4 Brettpunkte und einen Mannschaftspunkt  sicher. Wolfgang hatte die Stellung gedreht und inzwischen sogar Mehrbauern und gedeckten Freibauern. Aus mannschaftsdienlichen Gründen hat er in das Unentschieden eingewilligt. Mannschaftssieg  und Aufstieg stand damit fest.

Danach gab Stephan auf, der in aussichtsloser Position lange weiter gekämpft hat und so die Moral der Truppe aufrecht erhalten hat.

Ich selbst hatte mich  umsichtig verteidigt und in der Zeitnotphase dann sogar Gewinn Stellung mit Mehrbauern erreicht. Ich setzte dann das schnelle Spielen fort und übersah völlig Bauernverlust mit Eindringen der gegnerischen Dame in meine Stellung. Mein König würde übers Brett getrieben und ich wurde Matt gesetzt.

Ähnlich war der Verlauf bei Siaquiyah. Er hatte 2 Bauern mehr, bessere Stellung. Sein Gegner brachte aber die einzigen Freibauern vor und konnte zuerst umwandeln und dann mit Damen und Turms bis zum Matt Schachs geben.

Das gute Pferd springt knapp und wir sind aufgestiegen. Insgesamt was das nicht so klar wie in unserer letzten Aufstiegssaison und zumindest gegen Sankt Pauli haben wir auch Glück gehabt. Danach fragt in der nächsten Saison aber keiner mehr und im übrigen gibt es nach Magnus Carlsen beim Schach überhaupt kein Glück.

Anschließend hat die Hälfte der Mannschaft in Ottensen beim Bier den Sieg noch genossen. Wir hoffen, dass wir gemeinsam mit unserer 2. Mannschaft dann in Kürze noch eine gemeinsame Aufstiegsfeier abhalten können.