Am Dienstag spielte die 1. Mannschaft gegen Sankt Pauli 4. Wir waren überraschend Tabellenführer, Sankt Pauli mit einem Mannschaftspunkt Rückstand Dritter. Sankt Pauli trat praktisch in bester Besetzung an und hatte an Brett 8 einen Ersatzspieler mit DWZ über 2000. Sankt Pauli wollte also unbedingt gewinnen und die Aufstiegschancen wahren. Insgesamt hatte Sankt Pauli DWZ Vorteile von ca. 80 Punkten.
Der Kampf wurde von beiden Seiten sehr konzentriert und mit großem Kampfgeist geführt. Nach 3 Stunden war noch keine Partie entschieden. Bis auf die Partie von Wolfgang, der Figur mehr hatte, war an allen anderen Brettern noch alles möglich. Die große Konzentration zeigte sich daran, dass zu diesem Zeitpunkt alle Spieler am Tisch saßen und es außergewöhnlich ruhig war.
Ich selbst hatte mit Schwarz einige Probleme, musste lange dem Ausgleich hinterher laufen. Mein Gegner hatte dann 3 Figuren am Königsflügel und drohte Opfer. Ich versuchte die Stellung zu komplizieren, schwächte dadurch aber meine Bauernstruktur. In bereits schlechterer Stellung übersah ich eine Fesselung und verlor.
Slobodan hatte es mit einem deutlich stärkeren Spieler zu tun. Er verteidigte sich lange. Wie er am Ende verlor, habe ich nicht mitbekommen.
Wolfgangs Gegner hatte eine Figur weniger und auch noch die schlechtere Stellung. Er verteidigte sich aber über 20 Züge lang hartnäckig Wolfgang gewann am Ende.
Markus hatte mit Schwarz Bauern gewonnen, der Gegner hatte einige Kompensation. Unter Rückgabe des Bauern hatte Markus die optisch bessere Stellung. Trotz zahlreicher Versuche konnte er diese nicht verwerten und es blieb beim Remis.
Bernd hatte Läuferpaar und weit vorgerückten Bauern bis H 4. Es gelang ihm, den Läufer auf g 2 zu opfern so dass der Springer den Bauern h4 nicht mehr aufhalten konnte.
Die 3 verbliebenen Partien um 23:30 Uhr waren sehr unklar. Michael erhielt an 1 ein Remisangebot. Da ich zu diesem Zeitpunkt befürchtete, dass Dieter verliert, hat Michael im Mannschaftsinteresse weiter gespielt.
Dieter war gut aus der Eröffnung gekommen. Im Mittelspiel standen plötzlich verschiedene Figuren ungedeckt herum. Leider war Dieters König auch noch ungeschützt, so dass er durch eine Turmgabel seine Dame verlor.
Stefan hatte die ganze Partie über eine sehr komplizierter Stellung. Auch hier war leider sein König ungeschützter als der seines Gegners. Dieser konnte durch Öffnen der g Linie Abzugsschachs drohen und letzten Endes matt setzen.
Zu diesem Zeitpunkt hatte Michael ein sehr gutes Endspiel erreicht. Mit Turm und Dame hatte er ein Freibauern auf der c linie und gleichzeitig Bauern auf H6. Michael wollte die Dame behalten, übersah dabei aber die Gefahr, dass Damen leicht Dauerschach geben können. So geschah es auch und es blieb beim unentschieden.
Wir haben in der 6. Runde 5 zu 3 verloren gegen einen Gegner, der gewinnen wollte und hart gekämpft hat. Irgendwann musste unsere Serie reißen. Trotz des großen DWZ Unterschieds haben wir den Kampf aber lange offen gehalten.
In ca. 2 Wochen spielen wir schon wieder gegen HSK 6. Dann erwartet uns ein ebenso harter Kampf.