Blankenese 2 – der Saisonstart

Mit einem Heimspiel gegen den Staffelfavoriten St. Pauli 6 starteten wir in die Saison. Unser DWZ Rückstand betrug knapp 80 Punkte.
Das machte sich an den Brettern bemerkbar. Slobodan, Alfred, Uwe und Holm konnten ihre Partien ausgeglichen halten und jeweils einen halben Punkt erkämpfen. Unser Neumitglied Felix hatte einen super Einstand und holte mit einer Zauberpartie den einzigen vollen Punkt. Mehrere Züge lang stand seine Dame zum schlagen bereit, bis der Gegner die Königin frass. Felix holte sich dafür mit TLSS den schwarzen Monarchen.
Am Ende verloren wir dennoch leistungsgerecht mit 3:5

In der zweiten Runde ging es zu Union Eimsbüttel 4. Maximus kam aus Verbundenheit zur seiner langjährigen Mannschaft auch nach Eimsbüttel, danke dafür. Dafür fehlte leider unser Brett 3….  Punkt 8 Uhr lagen wir demzufolge mit 0:1 hinten. Die Tinte auf der Spielberichtskarte war kaum trocken, da erhob sich Bahaa freudestrahlend von seinem Platz. Nach einem Figureneinsteller seines Gegners (wobei seine Stellung auch ohne den Patzer recht gut aussah) konnte er den vollen Punkt mitnehmen und alles war wieder offen. Offen sah es auch auf den meisten Brettern aus, insbesondere die Bretter 1,2, 4 und 6 waren voll in der berühmten Remisbreite. Bei mir selbst an Brett 5 sah ich Vorteile für mich (Houdini sah die in der Analyse übrigens auch, braver Computer). Hatte nach der langen Rochade des Gegners sofort mit b4 einen Bauern abgetauscht + geopfert, wodurch ich offene a und b Linie hatte. In Folge einer hübschen Kombination konnte ich den schwarzen König bis nach c6 herauszerren, um danach aber den großen Vorteil liegen zu lassen und mit kleinem Vorteil weiter zu machen…

Felix an 8 hatte zwar eine Figur für Angriff geopfert, aber der Angriff auf den freigelegten König und der vorgerückte Bauer auf g7 sahen schon seeehr vielversprechend aus.
Aber irgendwie fehlte dann doch der letzte Punch, um die Partie zu gewinnen und nach und nach kam der Gegner dazu, seine Verteidigung zu postieren. Felix steckte dann noch eine Qualität ins Geschäft, aber auch das reichte nicht für ein Matt. Eine Doppeldrohung des Gegners mit Grundlinienmatt besiegelte dann die Niederlage.

Kurz darauf bekam Uwe Probleme. Allerdings zunächst nicht auf dem Brett, sondern ein Krampf im Oberschenkel dominierte die Gemütsverfassung und musste kurz behandelt werden. Im Zuge dieser Focussierung auf andere Körperregionen ging dann leider die Konzentration auf das Spielgeschehen so weit flöten, dass ein Patzer die Niederlage brachte. Hmmm, 1:3.

Holm war inzwischen eher pessimistisch für seine Remisaussichten, er war in die Defensive gezwungen. Slobodan schien mir mit seinem starken Läuferpaar leichte Vorteile zu haben, ich selbst hatte immerhin einen Turm für Springer + Bauern und Valeriya übernahm mehr und mehr die Initiative – also noch war der Mannschaftskampf nicht verloren.

Valeriya war die erste vom verbliebenen Quartett, deren Partie ein Ende fand. Und zwar ein gutes Ende, ihr Gegner brauchte im durchaus komplizierten Endspiel unter Druck zu lange und riss die Bedenkzeithürde. Nur noch 2:3.
Slobodan konnte dann eine Figur gewinnen und gewann kurz darauf auch seine Partie, das war der Ausgleich. Ich konnte mit einem Bauernopfer /Bauerngabel in Kombination mit der Rückgabe des Turmes für den gegnerischen Läufer meinem h-Bauern die Umwandlung sichern, damit war auch diese Partie entschieden und wir führten auf einmal mit 4:3.

Die Entscheidung über 1 oder 2 Mannschaftspunkte lag dann an Holms Brett. Beide waren schon in der Overtime und mussten in einer sehr spannenden Partie in Zeitnot noch gute Züge finden. Holm sah sich einem heftigen Angriff ausgesetzt und er war ganz klar derjenige, der um das Remis kämpfen musste. Er gab dann halb erzwungen noch eine Qualität, um den starken Läufer des Gegners vom Feld nehmen zu können. Dessen Freude währte aber nur kurz, denn einer seiner Türme konnte einer Springerschaukel nicht entkommen, also gab er die Qualle zurück. Beide hatten nun noch D und einen T und ca. 6 Bauern. Auf der offenen h-Linie kam es zum Turmtausch und kurz darauf kam auch ein Damentausch, der endgültig zum Remis führte, da keiner der Könige noch eine Chance hatte, hinter die gegnerischen Bauern zu kommen.
Damit hat unser Rammbock an Brett 1 mit einem erneuten Remis gegen einen stärkeren Gegner uns den knappen Mannschaftssieg beschert. Genau die richtige Reaktion nach der Auftaktniederlage.

Nächste Runde kommt es zum Lokalderby mit Wedel 1, bei denen sicher keiner die Niederlage aus dem epischen Duell um den Aufstieg vor 2 Jahren vergessen haben dürfte. Von daher werden wir da mit voller Konzentration gegenhalten müssen, um erneut zu punkten.