Lokalderby 2019 für die Zweite

In Runde 3 in der Bezirksliga kam es zum Lokalderby gegen Wedel 1, das fünfte innerhalb von 6 Jahren. Die meisten Protagonisten kennen sich daher recht gut. Fast immer ging es äußerst knapp aus.
Wir kamen erstmals in dieser Saison ohne Ersatzspieler aus, Wedel dagegen griff auf 2 Spieler aus der zweiten Reihe zurück. Alle Gäste waren pünktlich vor Ort, wir hatten immerhin 4 Spieler an den Brettern, um wenigstens mitspielen zu dürfen…
Bahaa und Valeriya trudelten berufsbedingt erst gegen halb acht ein, da konnten sie Stefan an Brett 6 schon einmal zu zwei gesunden Mehrbauern gratulieren. Dieter gefiel das offenbar auch, was er da am Nachbarbrett sehen konnte und eroberte ebenfalls 2 Mehrbauern.
Ich hatte auf die Rochade verzichtet und es ergab sich ein wildes Spiel mit Chancen auf beiden Seiten.
An den ersten 4 Brettern ging es zunächst eher etwas verhalten zur Sache.

Stefan spielte sein Spiel humorlos weiter und widerlegte noch ein nicht ganz korrektes Opfer – und wir führten 1:0. Bei mir ließ der Offensivschwung etwas nach, gleichzeitig offenbarte sich die Position meines Königs auf d7 auch als – sagen wir mal so – risikobehaftet.
Zog es daher vor, Springer und Dame zu tauschen und bot dann Remis an. Wolfgang S. ärgerte sich über eine vermeintlich verpasste Chance beim letzten Zug und akzeptierte sogleich. Houdini fand seinen tatsächlichen gemachten Zug aber korrekt.
Der andere Wolfgang, also der aus unserer Mannschaft vermeldete das nächste Ergebnis, ein ganzer Punkt. Von der Partie habe ich leider nicht viel mitbekommen.
Mittlerweile stand Bahaa im Bauernendspiel, dummerweise mit einem Wenigerbauern, zudem hatte der Gegner 2 verbundene Freibauern, die Bahaa seinen König regelrecht an die Kette legten. War nicht zu halten, Wedel verkürzte.

Dieter stand immer noch sehr gut, Jakob sah im Schwerfigurenendspiel einen Tick aktiver aus, Valeriya im Leichtfigurenspiel auch und Holm verteidigte eine sehr geschlossene Stellung. Er hatte alle seine 6 Bauern auf schwarzen, der Gegner dafür alle 6 auf weißen Feldern, also schön verkeilt alles.
Valeriya machte Remis und Dieter tauschte munter und profitabel ab, übrig blieben bei ihm T6B und beim Gegner T2B. Er raunte mir auf dem Flur zu, dass Turmendspiele eine hohe Remistendenz haben. Ich entgegnete nur, genau, vor allem die mit 4 Mehrbauern…
Kurz darauf war seine Partie erfolgreich beendet und die Remistendenz passt wohl doch besser auf materiell ausgeglichene Partien. Damit hatten wir den ersten Mannschaftspunkt schon einmal sicher.

Jakob und Holm waren schon weit in der overtime. Jakob spielte sehr kontrolliert und unterband lange Gegenspiel, bis eine hübsche Kombination von Bob eine Dame für Turm und Springer gekostet hätte. Angesichts von nur noch 93 Sekunden auf der Uhr bot dieser Remis an, Jakob willigte mannschaftsdienlich ein. Mit hoher Wahrscheinlichkeit hätte Jakob diese 93 Sekunden ohne eigenes Schachmatt überstehen können und nach Zeit gewinnen können.

Holm und Victor waren erneut die beiden letzten. Gefühlte 40 Züge ging es um Holms isolierten Bg7. Victor bearbeitete den von allen Seiten, aber 3 gegen 3 Schwerfiguren reichen nicht für den Durchbruch, um 5 vor 12 gab es die Punkteteilung.

Damit diesmal ein 5:3 Erfolg für uns. Schön wars, bis zum nächsten Derby.
In 3 Wochen gastieren wir beim Staffelfavoriten Pinneberg.