Mannschaft 2, die Runden 5 und 6

Schnell noch eine Nachbetrachtung von Runde 5 gegen St. Pauli 7. Wie heißt es doch in dem Volkslied: alle die mit uns auf Kaperfahrt fahren müssen Männer mit Bärten sein. Die St. Pauli Piraten nahmen sich das zumindest an den Brettern 2 bis 5 zu Herzen. Die anderen Herren kamen rasiert, die Dame trug auch keinen Bart.
An den Brettern 7 und 8 opferten Alfred und Eero ihre Zeit, um uns auszuhelfen. Wobei Eero sein Invest an dem Abend überschaubar halten konnte, denn nach einer guten Viertelstunde übersah sein Gegner ein Matt. Verdammt guter Start, mein Junge. Mit gebührendem Zeitabstand folgten dann solide Remisen der Bretter 1, 2 und 3 in genau der Reihenfolge.

Bahaa stand etwas unter Druck, dafür sah es bei Dieter ganz gut aus. Auch bei mir sah ich noch Chancen auf mehr als ein Unentschieden. Bahaa machte dann Remis und ich profitierte von einigen suboptimalen Zügen meines Gegners in der Zeitnotphase. Gewann die Dame für Springer und Turm und gab sie im passenden Moment für beide Figuren zurück, um in ein gewonnenes Bauernendspiel abzuwickeln. Das war schon mal ein Mannschaftspunkt. Dieter vergaloppierte sich dann bei seinem Spiel und verlor das noch. Dafür zeigte Alfred seine ganze Endspielkunst und wies mal wieder nach, dass ein Springer im Endspiel oft besser als ein Läufer ist. Damit wurde die Paulianer in keinster Weise rasiert, aber das war auch nicht zu erwarten, wir freuen uns einfach über den 5:3 Erfolg und die Eroberung der Tabellenführung nach 5 Runden. Sozusagen Herbstmeister.

 

In Runde 6 ging es nach Wilhelmsburg. Wir brauchten eine Aushilfe für Brett 8, Bijan übernahm dankenswerterweise den Job. Unsere Gastgeber mussten derweil 2 Ersatzleute rekrutieren.

Von den Brettern gab es zu Beginn wenig spektakuläres zu berichten, daher beschränkte sich die anfängliche Sorge des Chronisten eher darauf, wo denn wohl etwas trinkbares auffindbar wäre.
Valeriya unterbrach meine Suche mit der Aussage, ihr Gegner tauschte alles ab und bot Remis. Nach gut 15 Minuten Nettospielzeit. Ich dachte ich hör nicht recht und verdonnerte sie zu noch ein paar Zügen und widmete mich wieder wichtigerem zu, der Suche nach einer Cola o.ä. Nach längerer Sucherei durch alle Kühlschränke und Küchenschränke der AWO fand sich dann doch noch eine Vorratskammer und eine Fanta.

Wieder am Brett durfte ich dann doch alsbald die Punkteteilung von Brett 2 notieren, die beiden wollten einfach nicht mehr…
Bijan lag bald mit einer Mehrfigur für einen Bauern vorn. Auch Bahaa stand sehr gut, hatte im TL Endspiel 2 Bauern mehr.
Holm hielt sich wacker gegen einen der Riesen der Bezirksliga. Wolfgang stand sehr solide in einem Kampf auf der H Linie um seinen Bh3, was aber dennoch nach wenig Risiko aussah.
Dieter stand auch unauffällig und Stefan drückte schon etwas auf die gegnerische Königsstellung.
Bei mir war alles komplett ausgeglichen.

Bijan legte dann noch eine DT Springergabel nach und holte damit dann den vollen Punkt. Bahaa zog kurz darauf nach, wir führten 2,5 : 0,5.
Holm, der am Spitzenbrett bislang verlustpunktfrei geblieben war fand in Hauke aber doch seinen Meister. Im Endspiel musste sein König einen gegnerischen Freibauern bewachen und er hätte nur zugucken können, wie der Gegner am anderen Flügel abräumen und durchmarschieren kann. Das sparte er sich, nur noch 2,5 : 1,5. Stefan war mittlerweile mächtig am Drücker. Als der Gegner auch noch eine feine Abwicklung übersah war es sofort gewonnen.
Auch Dieter übernahm mit den schwarzen Klötzen mittlerweile die Initiative und stand deutlich aktiver. Das Sahnehäubchen war dann ein hübsches Familienschach. die weiteren Züge waren ein reines Schaulaufen, der Punkt und der Mannschaftssieg sichergestellt. Mein Gegner bekam daraufhin die Erlaubnis zum Remis, welches auch angeboten und angenommen wurde. Ich sah für mich wenig Möglichkeiten, irgendwo in Vorteil zu kommen. Houdini bewertete die Partie zu keinem Zeitpunkt mit mehr als 0,3 plus oder minus, die Endstellung war minimal besser für weiß, aber das Remis absolut in Ordnung.

Blieb nur noch Wolfgang. Im Turmendspiel versuchte er in Vorteil zu kommen – und kam in Vorteil. Er schaffte die Umwandlung seines letzten Bauern und der Gegner musste seinen Turm für die Dame geben. Der hatte aber noch 2 Bauern und Wolfgang nahm leider den falschen, so daß der gegnerische König zu seinem verbliebenen Bauern kam und außer Dauerschach oder finales tauschen gegen eine neue Dame nix mehr drin war.

Bleibt unterm Strich ein 5,5 : 2,5 Erfolg und die Verteidigung der Tabellenführung. Es sind noch 3 Runden zu spielen und angesichts von 4 Punkten Vorsprung auf Platz 3 zeichnet sich ein Zweikampf mit der 14. Vertretung des HSK um den Staffelsieg ab. Der Spielplan sieht in der letzten Runde den direkten Vergleich vor. Wenn beide Teams weiter so marschieren wie bisher gibt es ein echtes Finale. Aber das nächste Punktspiel ist immer das schwerste und daher gilt ab sofort volle Konzentration auf das Spiel gegen UNE 3.