Playoff Landesliga

Wir hatten wider Erwarten das play off zum Landesligaaufstieg erreicht und trafen zum Stichkampf auf HSK V. Wegen Urlaubs und anderer wichtiger Termine fehlten uns 5 wichtige Spieler, dem Hsk ging es ähnlich. Wir hatten einen DWZ Nachteil von 75 Punkten, wir waren also Außenseiter.


Ich kann nur genau von den ersten 4 Bretterrn berichten, da wegen der coronaauflagen der Kampf auf 2 Räume verteilt war und im 2. Raum ein Abstand von 2, 5 m gewahrt werden mußte.


Nach der Eröffnung standen wir an allen ersten 4 Brettern leicht besser. Mein Gegner war genervt, dass er als Weißer so unter druck geraten war und bot mir Remis. Da die Stellung inzwischen eher schlechter war, wir an den anderen Brettern gut standen, nahm ich an. Leon schloß dann auch mit Unentschieden ab.


Siaquiyah hatte 3 Bauern im Zentrum gegen sich, dafür stand der gegnerische König auf f8. Mit einer Fesselung konnte Siaquiyah eine Zentrumsbauern gewinnen und dann in die gegnerische Stellung eindringen, sein Freibauern am Damenflügel vorschiebe. Als er dann noch Figur gewann, versuchte Gegner zu tricksen, half aber nichts.


Markus Gegner hatte im Stil des Wogagambits Bauern geopfert. Am Ende hatten beide ihre Schwerfigurenauf die Grundreihe des Gegners gebracht, Markus unter qualitätsopfer. Markus hatte das 1. Schach, und spielte dann den stillen Zug g5, verschaffte sich dadurch ein sicheres Fluchtfeld auf g6 und nahm dem gegnerischen König die Felder h 4 und f4. Markus gewann. Sehr schön.


Thorsten hatte gegen den starken Gegner immer Ausgleich gehalten, zeitweise leicht Vorteile gehabt. Als dann ins Leichfigurenendspiel abgewickelt wurde, sah sein Gegner keine Gewinnschancen mehr, Unentschieden.

Wir hatten damit 3,5 Punkte und gleichzeitig die bessere Berliner Wertung als Zweitwertung. Bei einem 4:4 wären wir qualifiziert. Es reicht also ein halber Punkt aus den letzten 3 Partien. 3 Elfmeter.


Dieter hatte Figur gegen 3 Bauern, er übersah dann eine Fesselung mit Figurenverlust. Stefan hatte Bauern mehr und versuchte dann Königsangriff. Sein Gegner fand immer noch eine Verteidigung und schob seinen Freibauern vor, am Ende unaufhaltsam.


Felix kam in ein Turmendspiel mit Bauern weniger, sein Gegner hatte weniger als 5 Minuten auf der Uhr. Felix gelang es, seinen Turm hinter die gegnerischen Bauern zu bringen und der König stoppte 2 verbundene Bauern. Als sein Gegner in großer Zeitnot b5 zog und damit ein Eindringen seines Königs selbst verhinderte, hoffte ich wieder auf Remis. Gegner gab dann seine 2 Freibauern auf um d Freibauern zu bekommen, Felix gewann den a Bauern, materieller Gleichstand. Als dann theoretische Remisstellung nicht mehr weit war, übersah Felix gegen Mitternacht einzügiges Matt.


Schach ist ein grausames Spiel. Im Fußball kann man nach Eigentor oder Platzverweis immer noch gewinnen, Im Schach reicht ein Fehler zum Verlust.


Das passiert selbst Großmeistern. Diese spielen aber nicht nach langem Arbeitstag am Ende der Woche noch um Mitternacht.


Wir hatten die Tür zum Aufstieg aufgestoßen und damit mehr erreicht als wir zu hoffen gewagt hätten. Insgesamt haben wir per saldo 78 DWZ Punkte gewonnen.


In der Landesliga hätten wir es sehr schwer gehabt und wären deutlicher Abstiegskandidat.