Am Wochenende von Freitag bis Montag fanden die Norddeutschen Vereinsmeisterschaften für Mädchen U zwölf statt. Wir hatten vor ca. einem Jahr eine Mädchengruppe begründet und konnten uns als zweite Hamburger Mannschaft für diesen Wettbewerb qualifizieren.
Es wird an vier Brettern gespielt. Teilnahmeberechtigt sind Mannschaften aus Berlin, Hamburg, Bremen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen-Anhalt.
Von den neun teilnehmenden Mannschaften waren wir nach dem DWZ zahlen als letzter gesetzt.
In der ersten Runde erhielten wir deshalb ein Freilos. Die spielfreie Mannschaft hatte aber Gelegenheit, einen Kampf gegen die Ersatzspieler der anderen Mannschaften durchzuführen. Diesem Kampf gewann wir souverän mit vier zu null. Ich hatte danach Hoffnung, dass wir zumindest nicht letzter werden.
In der zweiten Runde spielten wir gegen die Schwachzwerge Magdeburg, den dritten der Setztliste und einen der zwei größten Jugendlichen Schachvereine Deutschlands. Martha an Brett eins hatte mit überzeugenden Spiel Qualität gewonnen, dann leider einzügig Figur eingestellt. Im Endspiel hatte sie dennoch noch einige schwierig zu sehende Gewinnchancen, es blieb beim Unentschieden. Sascha hat in der Eröffnung Figur gewonnen, dafür aber eine schwierige Königsstellung bekommen. Mit einem Abzugsangriff gewann die Gegnerin dann Turm und die Partie. Nua stand die ganze Zeit schlechter, kämpfte aber immer weiter. Ihre Partie war von allen Partien des gesamten Tages die längste und sie hatte ein Turm Endspiel, als schon alle anderen Partien beendet waren. Mit etwas Glück gewann sie. Anqi verlor leider, so dass wir insgesamt knapp verloren haben. Nach dem Verlauf wäre mehr möglich gewesen.
In der dritten Runde spielten wir gegen Lichtenberg. Sascha und Linlin waren chancenlos, während Nua mit überzeugenden Spiel gewann. Martha hatte es mit einer Gegnerin zu tun, die 500 DWZ Punkte mehr hatte. Dies hielt Martha nicht davon ab, Qualität zu gewinnen und nach Rückgabe immer noch bessere Stellung zu haben. Im Endspiel hatte sie dann einen Bauern mehr, den sie mit sorgfältigen Spiel zum Gewinn verwandelte. Wir hatten damit unseren ersten Mannschaftpunkt.
In der vierten Runde spielten wir gegen Oberschönweide, eine weitere Berliner Mannschaft. Anqi und Sascha waren chancenlos, während Nua mit Druckspiel mehrere Bauern und die Partie gewann. Martha hatte sehr gut gespielt, alle Figuren prächtig entwickelt und dann mit Springer d 5 eine sehr lange Kombination eingeleitet. Danach hatte sie zwei Bauern und die Qualität mehr übersah dann leider einen einzügigen Damenverlust und verlor. Mit etwas mehr Erfahrung hätte sie diese Partie sicher gewonnen.
In der fünften Runde trafen wir dann auf Delmenhorst. Linlin gewann kampflos. Sie konnte aber auch Ihre Partie im Ersatzspielerturnier gewinnen. Nua, die bis dahin alle Partien gewonnen hatte, gewann mit einer kleinen Kombination zwei Bauern unterschätzte dann wohl Ihre Gegnerin und wurde Matt gesetzt. Sascha gewann überzeugend, zunächst Bauern dann Figur. Ebenso sicher gewann Martha, die wiederum zunächst ihrer Figuren prächtig entwickelt hatte, dann mit Drohung einer Springer Gabel Figur gewann und mit Fesselung weiteres Material.
Insgesamt sind wir sechster geworden, sechster von ganz Norddeutschland. Da sich die ersten fünf für die deutsche Meisterschaft qualifizieren, haben wir diese Qualifikation nur sehr knapp verpasst. Es war dennoch ein sehr großer Erfolg, da die Mädchen erst seit einem Jahr Vereinstraining haben und sich in einigen Situationen die fehlende Erfahrung negativ bemerkbar machte.
Martha an Brett eins mit + Zwei und Nua an Brett drei mit +3 waren herausragend.
In den nächsten Jahren können wir es noch besser machen.