HMM Bla1: Ein Satz mit X!

In der vierten Runde der diesjährigen HMM stand für die Erste das nächste Auswärtsspiel beim Barmbeker SK auf dem Programm. Obwohl rechtzeitig gestartet erreichten wir das Spiellokal erst kurz vor Spielbeginn. Im Gruppenraum darunter konnte man den zum Glück letzten, nochmal appassionato gespielten Trommelwirbel vernehmen. Punkt 19 Uhr war es dann aber mucksmäuschenstill im „Barmbek-Basch“. Im Gegensatz zum letzten Kampf, wo wir zweifachen Ersatz aus der Zweiten in Anspruch nehmen mussten, benötigten wir es dieses Mal nicht. Unsere Gegner konnten sogar wieder in Bestbesetzung antreten, trotzdem prophezeite die DWZ-Gewinnerwartung ein 5,0 für uns.

Und wieder ereilte uns der Fluch, erst einmal in Rückstand zu geraten. Genau nach einer Stunde bedeutet meist, kampflos! Termin falsch in den Kalender eingetragen, ärgerlich! An den anderen Brettern entwickelten sich Stellungen, die nicht unbedingt Friedensabschlüsse vermuten ließen. Doch dann gab Marcus an Brett 5 seine Bemühungen auf, die optisch leicht bessere Stellung weiter zu kneten, da in der schwarzen Stellung bis dahin keine Schwächen entstanden waren. Somit ½:1½!

Berthold an Brett 6 fand sich im Caro-Kann, wenn die Vorstoßvariante auf das Brett kommt, bekannterweise in einer sehr gedrückten Position wieder. Gewann aber irgendwann einen Bauern, allerdings für noch weniger Bewegungsfreiheit. Der Gegner konnte seelenruhig seine Stellung verstärken und die Früchte erst einmal in Form von zwei Bauern einfahren und gleichzeitig weiter am Drücker bleiben. Die Niederlage war nicht zu verhindern. ½:2½!

An Brett 2 konnte dann Eero zur Freude des Teams den ersten Punkt für uns einfahren. Sein Gegner hatte in der Eröffnung einen Bauern geopfert, dafür ein sehr aktives Figurenspiel bekommen. Versuchte, auf der offenen f-Linie und mit Dame und Läufer auf der Diagonalen b3-g8 mächtig Druck zu machen. Eero wehrte diese Versuche ganz unaufgeregt ab, hätte zwischendurch sogar schon eine Figur obendrauf gewinnen können. Ein paar Züge später ließ sich der Gegner die Bauerngabel dann aber nicht mehr zeigen. Zur Halbzeit also 1½:2½!

Michael an Brett 1 sah sich mit seinem Springerpaar einem deutlich aktiverem Läuferdoppel gegenüber. Der Gegner versäumte es allerdings, die Läufer auf dem Brett zu belassen. Im 23. Zug zog er Te8 mit Remisangebot.

Der falsche Plan, denn der Bauer e5 kann momentan wegen des Damenschachs auf b8 gar nicht geschlagen werden. De4 sah hingegen erfolgversprechender aus. Michael lehnte ab und spielte Db7. Nun war klar, wo das Unheil drohen wird! Es folgte 24. … Db5 25. Dd7 Db8 und nach 26. Sg5 musste der Turm notgedrungen zurück nach f8. Doch e6 hebelte die schwarze Königsstellung komplett aus. Das bereits am Horizont auftauchende Matt auf h7 war nicht mehr zu verhindern. Ausgleich 2½:2½!

Felix hatte sich an Brett 8 im angenommen Damengambit eine richtig eindrucksvolle Bauernphalanx am Damenflügel aufbauen können. Im Moment als diese unter massivem Druck der gegnerischen Schwerfiguren zu bröckeln drohte, hatte Felix noch einen letzten Pfeil im Köcher. Mit einem Qualitätsopfer zog er die gegnerische Dame auf ein Feld, wo sich diese einem Läuferspieß mit ihrem Monarchen wiederfand. Führung. 3½:2½!

Über die verbleibenden Weiß-Bretter, an 3 bei Thorsten und an 7 bei Stefan, waren zwischenzeitlich allerdings dunkle Wolken aufgezogen. Stefan verpasste im 24. Zug die verheißungsvolle Kombi, um sich dann ab dem 30. Zug im Ich-muss-nicht mehr-mitschreiben-Modus zu befinden. Im 37. Zug kam dann trocken vom Gegner „Zeit!“. Wieder Ausgleich 3½:3½!

Thorsten hatte im Mittelspiel einen wichtigen Bauern für seinen Angriff geopfert bzw. eingestellt. Am Ende landete er in einem Turmendspiel, das nicht wie sonst alle remis, stattdessen leider verloren ging. Am Ende somit 3½:4½! Das war also nix! Die sympathischen Barmbeker freuten sich über ihre harterkämpften Punkte und schickten uns ohne Zählbares wieder nach Hause. Damit kommt es zwar in der nächsten Runde gegen Pinneberg trotzdem zum Spitzenkampf Erster gegen Zweiter, nur mit verkehrten Vorzeichen.