HMM Bla1: Gerade noch die Kurve bekommen!

In der fünften Runde der diesjährigen HMM stand für die Erste der zweite Heimkampf gegen Pinneberg auf dem Programm. Die Pinneberger, die sich zum Vorjahr noch personell verstärkt haben, traten wie gewohnt fast in Bestbesetzung an. Wir dagegen mussten wie beim letzten Heimkampf wieder auf Ersatz aus der Zweiten zurückgreifen. Einerseits auch, weil der Mannschaftsführer dieses Mal nicht wieder kurzfristig einspringen konnte. Für ihn hieß es statt Sizilianisch auf dem Schachbrett, Slowfox auf dem Tanzparkett. Beim DWZ-Schnitt trennten die beiden auflaufenden Teams nur 13 Punkte, was auf einen ausgeglichenen Wettkampf und ein 4:4 hindeutete.

Als der Teamkäpten nach seinen Tanzrunden an den Ort des Geschehens zurückkehrte, musste er feststellen, dass bereits zwei Partien beendet waren. Wolfgang an Brett 8 konnte sein deutliches DWZ-Plus ebenso wenig, wie den Anzugsvorteil gewinnbringend umsetzen, spielte Remis. Und Berthold an Brett 6 vermeldete sogar zu allem Übel, dass er eine Figur eingestellt hatte. Somit ½:1½!

Und es sollte noch schlimmer kommen! Dieter an Brett 7 konnte zwar mit Schwarz und DWZ-Minus seinem Gegner ein Remis abtrotzen. Dies allerdings in einem recht frühen Stadium der Partie, bevor es eigentlich im Mittelspiel losgehen sollte. Kurz danach musste Marcus an Brett 5 erkennen, dass die gegnerischen Drohungen des Dame-Läufer-Duos auf der offenen, ungeschützten langen Diagonale nicht abzuwehren sind und gab auf!  Zur Halbzeit also ein ernüchterndes 1:3!

Die Stellungen an den vier Spitzenbrettern ließen  hingegen keine große Hoffnung in puncto Mannschaftspunkt aufkommen. Nachdem Thorsten an Brett 3 das Remisangebot seines Gegenübers noch abgelehnt hatte, musste er allerdings ein paar Züge später seine Gewinnversuche einstellen und doch ins Remis einwilligen. Michael an Brett 1 konnte sich irgendwann entspannt zurücklehnen, denn sein Gegner hatte zwar drei Bauern für einen Springer gewonnen, allerdings auch viel Zeit investieren müssen, um diesen Vorteil zu halten. Ab Zug 33 blieben ihm dazu weniger als zehn Sekunden, so dass das Plättchen am seidenden Faden hing. Im 38. Zug war’s soweit. 2½:3½!

Auch die beiden verbliebenen Partien liefen auf die Zeitkontrolle zu. Bei Maximilian an Brett 4 wurde allerdings im 33. Zug das letzte Turmpaar getauscht. Im entstandenen gleichfarbigen Läufer-Endspiel mit Mehrbauern, der sich ungünstigerweise aber nur als Doppelbauer präsentierte, war nach kurzem Geplänkel zehn Züge später das Remis besiegelt. 3:4!

Bei Eero an Brett 2 wurde kurz vor der Zeitkontrolle scheinbar planlos hin und her gezogen, jedenfalls schien es so für die Zuschauenden. Dem Gegner reichte es halt. Doch Eero hatte einen Plan, benötigte die neu hinzu gekommenen 30 Minuten, um nochmal richtig in die Partie reinschauen zu können.

In der Diagrammstellung war als erstes Kf4 nötig, um den Läufer vom Angriff auf den Bauern f5 abzulenken. 49. … Lc6 50. Ke5 und das Mattnetz wird gesponnen! 50. … Td5+ 51. Kf6, wenn nicht der f-Bauer, dann seine Majestät persönlich. 😊 51. … Td6 52. Te1 Le4 52. Tg1! Kf8 (was sonst) 53. Lg5! (der nächste Störenfried rauscht heran) Td5 54. Lh6+ Ke8 55. Tg8#. Puh, am Ende ein hart erkämpftes Unentschieden. 4:4!

Damit haben die Pinneberger unseren Versuch, die Tabellenführung wieder einzunehmen, trocken abgewehrt. Für uns bleibt Platz Zwei, vor den Barmbekern, die gegen den HSK ebenfalls unentschieden spielten. Zudem haben sich auch die St. Paulianer mit einem Sieg gegen Union weiter nach oben orientiert, sind nun auch punktgleich mit uns. Es bleibt also sehr spannend in der Stadtliga-A!

Als nächstes geht es durch den Tunnel in südliche Gefilde zu Diagonale Harburg, die nach dem Abstieg aus der Landesliga diese Saison nun ohne ihr langjähriges Danish Dynamite aufpassen müssen, nicht weiter durchgereicht zu werden!