Zwischenstand

Es ist wirklich ein großes Turnier und es ist sehr schwer, den Überblick zu behalten. Nun ja, wie Jakob gespielt hat, weiß der Autor schon noch. Zur Not lassen sich alle Ergebnisse und alle Züge(!) hier aber auch nachlesen:

http://www.deutsche-schachjugend.de/2015/dem-u10/spieler/61/

Am Pfingssonntag gewährte Jakob nach seiner Auftaktniederlage mit einer Qualität mehr seiner Gegnerin Lisa Adelhardt ein Remis, weil er sich mit nur noch 11 Minuten auf der Uhr in Zeitnot wähnte. Dabei hatte er übersehen, dass er sowohl 30 Sekunden Fischermodus als auch einen Zeitbonus nach 40 Zügen erhalten würde. Entsprechend geknickt war er, diese gewonnene Partie nicht ausgespielt zu haben. Daraufhin erhielt Jakob von seinem Vater für die Folgepartie ein Remisverbot.

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Siijia Anna Liu kam in der dritten Runde exzellent vorbereitet und spielte einen gut vorgetragenen Löwenfisch-Angriff gegen Jakobs Drachen. Jakob stellte prompt eine Figur ein. Mit dieser Belastung und dem Remisverbot im Rücken Mmusste Jakob dann dynamisch spielen und tat dies auch. Seine beiden Türme feuerten in die gegnerische Stellung und Jakob eroberte erst einen und dann einen zweiten Bauern. Mit einer feinen Umwandlung – Jakob wählte korrekt den Springer statt der Dame, obwohl auch die Dame nicht Patt gesetzt hätte – erzwang Jakob schließlich seinen ersten Sieg und erhielt viel Lob für diese tolle Kampfleistung.

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Die vierte Gegnerin in Folge war dann wieder ein Mädchen. Lena Reichelt. Hier war es nun Jakob, der gut vorbereitet war. Die ersten zehn Züge kamen so aufs Brett, wie die Vorbereitung unterstellt hatte. Danach galt es, taktisch korrekt die nicht ganz leicht durchzuführende Strategie zum Erfolg zu führen. Dass Jakob hier 1:1 nicht nur die Eröffnung durchspielte, sondern auch noch die daran anschließenden strategischen Vorgaben umsetzte und zum Sieg führte, machte das Trainerteam natürlich besonders glücklich und motivierte die gesamte Mannschaft mehr, die Vorbereitung zu schätzen!

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In der fünften Runde traf Jakob auf Adam Lutz, einen der ganz starken Spieler im Turnier. Dieser trug gegen Jakobs Drachen einen blitzsauberen Jugoslawischen Angriff vor. Zwei kleine Tempi, die Jakob ungenau hergab, genügten seinem Gegner, um den Durchbruch zu erzwingen. Der überlüssige Sicherheitszug a6 und der Rückzugseines Drachenläufers nach h8 statt des Läufertausches ohne Tempoverlust verursachten die Niederlage. Schade, aber wenn man sich so wenig vorzuwerfen hat, dann darf man das starke Spiel des Gegners auch einfach anerkennen und daraus lernen.

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Die sechste Runde läuft und so darf ich schon vor Veröffentlichung der Partie verraten, dass Jakob wohl wieder Englisch spielen wird, allerdings wieder gegen einen nominell deutlich stärkeren Gegner, den amtierenden Schleswig-Holstein-Meister U10. Bislang hat Jakob 2 1/2 Punnkte aus fünf Partien und damit 13 Plätze auf seinen Startrangplatz gut gemacht. Die angestrebte obere Hälfte aber ist noch nicht erreicht.