Nachdem die Endrunde der Hamburger Jugendeinzelmeisterschaften für die Klassen U12 bis U20 bereits wie jedes Jahr in Schönhagen ausgespielt wurden, waren am 2. und 3. April nun die Jüngsten dran und spielten Ihre Meister aus. Gerade in diesem Bereich hat der HSJB kräftig Aufbauarbeit geleistet und neben der U10-Meisterschaft zusätzlich noch eine U8-Meisterschaft und eine U10-Meisterschaft der Mädchen aufgebaut. Ein großes Lob an dieser Stelle den Organisatoren, allen voran Hendric Schüler und dem Turnierleiter, Fabian Tobianski!
Bei herrlichem Wetter wurde das Turnier in der Grundschule Turmweg, die auch ansonsten durch ihr vorbildliches Schachprofil auffällt, ausgetragen.
Die Titel gingen dieses Jahr an Huo Da vom HSK (U10) Charlotte Hubert (U10 w), seit langem mal wieder eine vereinslose Meisterin und Luca Brandstrup (U8), ebenfalls vom HSK. Qualifiziert für die Deutschen Jugend Einzelmeisterschaften in Willingen haben sich neben Huo Da und Charlotte auch noch die zweit- und drittplatzierten der U10 und das sind Linus Müller und Bahne Fuhrmann, beide ebenfalls vom HSK. Unsere besten Glückwünsche allen Titelträgern und Qualfizierten!
Von Blankenese waren David Schacht, Niklas Dominico und Anna von Rosen qualifiziert. David und Niklas konnten sich im starken Feld mit 3.5 bzw. 4 aus 7 Punkten behaupten und Plätze in der oberen Tabellenhälfte erringen, wobei Niklas das direkte Duell in Runde 3 für sich entscheiden konnte.
Niklas erlebte auch den einzigen Tiefpunkt des ansonsten sehr guten Turniers – einen direkten Betrugsversuch. Während er die Toilette aufsuchte, wurde nicht nur einer seiner Bauern vom Brett genommen, sondern auch noch seine hinter diesem Bauern stehende Dame geschlagen. Dass dies in der letzten Runde passierte, in der es für beide Kontrahenten um nichts mehr ging und zudem in einem Turnier, in dem der Betrugsversuch natürlich allein schon wegen der Notationspflicht auffallen musste, zeigt, wie wichtig den Spielern eine solche Meisterschaft ist. Vor allem aber zeigt es, dass wir Erwachsenen in Sachen Wertevermittlung, hier im Sinne von Fairplay, unverzichtbare Helfer und Vorbilder sind und bleiben. Daran ändert auch alle Bewunderung für die schachliche Leistung, die schon die Jüngsten erbringen, rein gar nichts. Schach spielen kann man mit dem Computer, trainieren sogar besonders gut. Sportsgeist lässt sich nicht am Computer erlernen. Und da haben wir Schachfreunde einen Riesenvorteil gegenüber den allermeisten anderen Sportarten – wir spielen ganz selbstverständlich über alle Altersgerenzen hinweg zusammen und haben so immer auch die Gelegenheit, nicht nur über Leistung, sondern über das Verbindende, soziale und Erbauende im Sport und seine Grundlagen uns auszutauschen.
Anna lag nach dem ersten Tag noch aussichtsreich im Rennen, übersah aber am zweiten Tag bei besserer Stellung ein einzügiges Matt in der Vorschlussrunde. Damit stand Charlotte Hubert als Hamburger Meisterin fest. Trotzdem kämpften Anna und Charlotte die letzte Partie ernsthaft und waren die letzten, die sich noch am Brett hielten. Bei stärkerer Stellung für Anna und einem Mehrbauern geriet Charlotte schließlich zunehmend unter Druck und zugleich in Zeitnot. Hier sich vorführen zu lassen wollte sie sich nicht antun und gab die Partie, um die sie lange zäh gekämpft hatte, dann in Respekt vor Annas Leistung verloren. Für Anna ein guter Abschluss, Platz 3 und ein weiterer hübscher kleiner Pokal für die Sammlung.