Mannschaft 2 Runde 2

8 Blankeneser in südlichen Gefilden. Allerdings nicht, um sich von der Sonne verwöhnen zu lassen, sondern um bei Schneefall zur zweiten Runde bei Marmstorf 2 anzutreten. Also Blankenese 2 bei Marmstorf 2 in Runde 2. In der zweiten Bezirksliga Staffel, ach nee, die heißt ja B-Staffel. Das Clubheim dieses sympathischen Schachvereins gehört zu den reizvollsten auf der Tour, vielleicht war das der Grund, dass tatsächlich alle von uns pünktlich vor Ort waren. Uns – das schließt Uwe mit ein, der dankenswerterweise das 8. Brett bespielte.

Unsere Gegner traten in Bestbesetzung an, vermutlich gönnte man uns gerne das schnuppern der Atmosphäre, nicht aber das mitnehmen der Mannschaftspunkte…
Bahaa lieferte nach 1,5 Stunden das erste Ergebnis, ein Remis. Hat ihn selbst dann doch 20 Minuten Bedenkzeit gekostet, aber dafür gibt es keine Extrapunkte. Die Stellung gab kaum mehr her.

Valeriya und ihr Gegner schoben zu der Zeit jeder noch einen Springer und 5 Bauern über das Brett, da war hüben und drüben kein Vorteil erkennbar, das Remis sehr nachvollziehbar. Bei Dieter hingegen bevölkerten noch 29 Klötzchen ein ziemlich volles Brett, lediglich 3 Bauern hatten das Feld geräumt. Immerhin war es Dieter, der den Mehrbauern auf der Habenseite hatte. Jakobs Partie bewegte sich in ruhigem Fahrwasser, Holm dagegen hatte eine gegnerische „ich opfer einen Springer für nen Bauern und hol ihn mir sofort mit gutem Spiel zurück Kombi“ zu parieren.  Das sah ziemlich unangenehm aus, aber es gab doch einen Abwehrzug, bei dem der Springer eben nicht zurück gewonnen wurde. War alles andere als leicht zu sehen, Holm fand ihn und erfreute sich seitdem einer Mehrfigur.

Uwe machte das nächste Remis. Er hatte zwar einen Mehrbauern aber der Gegner die Initiative. Im Spiel mit D und T kam er immer nur dazu, die Bauern zu decken, das dritte Remis.
Das war es dann auch mit den friedlichen Punkteteilungen, ab da wurden nur noch volle Punkte verteilt.

Den ersten holte sich Stefan. Er brauchte einiges an Geduld, bis er sich Vorteile erspielen konnte. Aber die Geduld zahlte sich aus. Sein Freibauer auf der a-Linie war der Schlüssel im TL4B-Endspiel. Durch einen für den Gegner unglücklichen Bauernabtausch wurde die einzige Diagonale, die bis zum Durchmarsch noch zu passieren war einen Zug lang frei – sofort schnappte sich Stefans Läufer ebendiese. Dann zwang er dem gegnerischen Blockwart in Turmgestalt eine Abtausch auf und der Durchmarsch war nicht mehr zu verhindern, 2,5 : 1,5

Ich bekam kurz darauf das Angebot eines Damentausches und ein Remisangebot. Zwei Mitspieler rieten zur Annahme, ich fand die Stellung dennoch zu reizvoll, um sie nicht weiterzuspielen. Also nur das erste Angebot angenommen…
Hatte TL6B gegen TT4B, wobei 2 gegnerische Bauern auf der g-Reihe ein unschönes Doppel bildeten und der vordere kaum haltbar war. Materiell also in etwa Gleichstand. Vor allem hatte ich verbundene Freibauern auf e- und d Linie und auf f5 einen Löwen als Läufer, gedeckt durch b6. Die vorrückenden Bauern drückten auf des Gegners Stellung und brachten den vollen Punkt zum 3,5 : 1,5

Dann verlor Dieter. Die Partie war ein offener Schlagabtausch mit Drohungen auf beiden Seiten. Dieter hatte Offensivpower, der Gegner hatte das auch. Dieter spielte an einer Stelle zu offensiv weiter. Den Gegenangriff bekam er leider nicht mehr pariert, nur noch 3,5 : 2,5

Holm war unser Mann, um die beiden Mannschaftspunkte endgültig in den Rucksack zu legen. Er spielte besonnen und überlegt weiter und unterband sehr umsichtig alle gegnerischen Versuche auf Gegenspiel. Tauschte ein Turmpaar ab, brachte seinen Mehrspringer mustergültig in Position und er hatte zudem noch einen bedrohlichen Freibauern auf der 6. Reihe. Der Gegner gab das Spiel auf.

Jakob hatte lange Zeit eine sehr ausgeglichene Partie gespielt. Im Rahmen eines Abtausches entschied er sich dann, dem Gegner einen Springer statt einen Läufer zu belassen, was leicht suboptimal war, zumal sein Läufer hinter den eigenen Bauern sehr viele Merkmale eines Großbauerns zeigte. Der Gegner zeigte unserem jungen Talent daraufhin mustergültig, dass es Stellungen gibt, in denen so ein Gaul einfach seine Vorteile hat. Erst ging der Läufer verloren, dann tauschten sich die Damen und Jakob seine Damenflügelbauern wurden vom Springer weggemampft. So wurde es am Ende ein knapper, aber dennoch sehr erfreulicher 4,5 : 3,5 Erfolg.
Nächste Woche geht es ins Lokalderby gegen Wedel.