Letzte Woche spielte unsere 1. Mannschaft in der 3. Runde der Stadtliga auswärts gegen Eimsbüttel II. In den letzten 2 Jahren gab es hier jeweils ein 4 zu 4, dieses Mal waren wir 21 Punkte schlechter aufgestellt. Leider fehlte uns Michael aus beruflichen Gründen.
Stefan W. begann furios. Als Schwarzer spielte er ein Gambit und hatte für den Bauern offene D und E Linie für seine Türme. Als dann noch der Springer auf d 3 Schach gab, gab sein Gegner Ralf Urban auf. Matt oder Damenverlust waren die Alternativen.
Ich selbst hatte einen Gegner, mit dessen Einsatz wir eigentlich nicht gerechnet hatten. Bei der Eröffnung erinnerte ich mich an eine alte Blitzpartie gegen ihn, in der er meine Eröffnungsvariante nicht korrekt behandelt hatte. Ich wählte deshalb diese Variante, obwohl ich wusste, dass ich bei korrekter Zugfolge zu keiner guten Stellung kommen würde. Tatsächlich gefiel mir mein Ergebnis nach der Eröffnung überhaupt nicht, der Computer teilt meine Ansicht. Obwohl ich keine richtig falschen Züge machte, stand die Stellung bei -0,8.
Unter Druck übersah ich dann eine Kombination und verlor.
Siaquiyah hatte schönen Angriff gegen Bauern. Sein Gegner verteidigte sich aber genau und drohte jeweils Damentausch. Da Siaquiyah diesen abwenden wollte, musste er die Züge wiederholen, also unentschieden.
Unser Ersatzspieler Stephan an 8 hatte auch sehr schönen Angriff gegen Bauern. Der gegnerische König wurde übers Brett gejagt. Stephan tauschte dann freiwillig die Dame, er hoffte im Endspiel gegen schwache Bauern spielen zu können. Tatsächlich gewann er einen Bauern zurück, dies war aber ein Doppelbauer. Sein Gegner hatte demgegenüber 2 verbundene Freibauern, die er zum Sieg nach vorne schob.
Felix stand schon in der Eröffnung schlecht und hatte überhaupt kein Gegenspiel. Seine Figuren waren unkoordiniert, was zum Verlust des Springers und der Partie führte.
Markus hatte Königsangriff und die Stellung spielte sich für ihn leichter. Als sein Gegner allerdings den Springer nach f 5 stellte, war vom Angriff nicht mehr so viel zu sehen, umgekehrt hatte Markus dann Bauernschwächen am Damenflügel. Da wir zurücklagen, und sein Gegner in Zeitnot kam, verschärfte Markus mit G5 die Stellung und opferte dann auf e5 seinen Springer. Dies führte zum Gewinn und wir hatten verkürzt.
Es blieben die 1. beiden Brettern. In beiden Fällen hatten wir einen Bauern mehr bei schwieriger Stellung.
Maximilian hatte im Mittelspiel sehr gut gespielt und Bauern gewonnen. Diesen brachte er dann nach vorne, rückschauend betrachtet vielleicht zu früh. Sein Gegner verteidigte sich sehr umsichtig. Maximilian versuchte alles, stellte immer wieder Fallen auf, gruppierte seine Figuren um. Am Ende konnte er seinen weit vorgerückten Bauern nicht halten und bei 3 Bauern auf jeder Seite im Turmendspiel blieb es beim Remis.
Siegmund an 1 hat positionell gut gespielt und hatte einigen Druck, offene d Linie . Um diesen Druck zu entschärfen, gab sein Gegner einen Bauern und versuchte seinen Turm zu aktivieren. Siegmund hatte aktiven König. Allerdings rückständige Bauern am Königsflügel. In beiderseitiger Zeitnot war die richtige Fortsetzung nicht leicht zu finden. Als Maximilian mit Unentschieden abschloss, war Siegmunds Stellung sogar eher schlechter und die Spieler einigten sich auf Remis.
Wir haben damit knapp verloren. Dies gegen den Spitzenreiter. Die Situation in der Stadtliga ist aber sehr eng. Nach dem Liga Orakel zum gegenwärtigen Zeitpunkt steigen aus der Landesliga zu 53,2 % 4 Mannschaften ab, zu 29,4 % sogar 5 Mannschaften. Der 8. wird aller Voraussicht nach also absteigen, es kann sogar der 7. absteigen.