Am Samstag spielte unsere 1. Jugendmannschaft in der Landesliga gegen den aktuellen Spitzenreiter HSK 2. Unser Gegner war mit sehr guter Aufstellung angetreten und hatte 143 Punkte Vorsprung. Wir waren also klarer Außenseiter.
Der Wettkampf begann mit einer Regelkunde. Benjamins Gegner hatte erst nach dem 3. Zug bemerkt, dass sein König und Dame verkehrt standen. Ich hatte mich erinnert, dass in diesem Fall, nach dem 3. Zug, mit gleicher Stellung weiter gespielt wird und der Spieler mit der falschen Aufstellung sogar das Rochaderecht verloren hat. Beide Mannschaftsführer prüften dann die Fide Regeln, die 2018 reformiert wurden. Nach diesen neuen Regeln wird die Partie annulliert und neu gestartet. So geschah es dann.
An Brett 1 begann der Kampf für uns sehr gut. Jakob hatte gegen seinen Gegner vor 3 Wochen die gleiche Eröffnung gespielt und damals verloren. Diesmal war er aber durch Analyse dieser Partie mit Großmeister Genov und weitere Analyse mit unserem Jugendtrainer Detlef auf eine Widerlegung des schwarzen Aufbaus gekommen. Mit Springeropfer auf C6 kam er in deutlichen Vorteil. Er musste dann bei den Verwicklungen noch genau rechnen, es blieb aber eine Qualität mehr übrig.
Niklas spielte gegen den Sohn von Großmeister Genov und hatte nach der Eröffnung ausgeglichene Stellung. Irgendwann verlor er durch Unachtsamkeit eine Figur, kämpfte einige Zeit weiter verlor am Ende.
Eero hat in der Eröffnung seinen schwarzer Läufer nach C7 gezogen und dabei ein wichtiges Tempo verloren. Er übersah dann ein Springer Opfer auf d5, was ihn Bauer kostete. Zusammen mit dem Temponachteil war dies nicht aufzuhalten.
Alexander spielte den 1. Mannschaftskampf und dies gleich in der Landesliga. Dies war sicher schwierig für ihn. In der Stellung mit entgegengesetzter Rochade spielte er mehrfach zu passiv so dass sein Gegner Matt androhen konnte. Alexander verlor
Kirill ist mit uns gekommen, obwohl er am nächsten Tag mit der Reise nach Shanghai startete.. Großartig!
In der Eröffnung hatte er wohl falsch gewählt und Bauern verloren. Anschließend kämpfte er sich aber zurück, eroberte mit der Dame die 2. Reihe. Am Ende opferte er dann einen Läufer auf h 3, was nach 2 Turmschachs zum Gewinn eines Turmes geführt hat. Da danach auch die Bauern fielen, gab sein Gegner auf.
Wir lagen damit 1 zu 3 zurück und es kam auf Benjamin und Jakob an.
Benjamin hatte eine eher ausgeglichene Stellung. Im Endspiel mit 2 Türmen und Springer gegen 2 Türme und Läufer hatte er immerhin den kleinen Vorteil, dass er nur 2 Bauerninseln hatte, sein Gegner 3 und einen vielleicht schwachen Bauern auf C4. Benjamin gelang es dann, durch mehrere Abwartezüge seinen Springer nach C5 zu bringen. Von dort kontrollierte er den Läufer auf C8 vollständig. Sein Gegner machte dann den Fehler, beide Türme abzutauschen. Benjamin war rechtzeitig beim Bauern C4. Dies war eine Gewinnstellung.
Zur gleichen Zeit zog Jakob h 3 und vergab sich damit den Hebel g 3. Ihm blieben nur noch die Hebel B6 und C5, die sein Gegner mit Turm und schwarzen Läufer abdecken konnte. Mit Geduld und Zugzwang verbesserte Jakob seine Stellung aber, wehrte alle Drohungen ab und gelangte mit dem König nach e 4.
Benjamin spielte das Endspiel fehlerfrei weiter und gewann.
Jakob schaffte es, eine halbe Stunde später, seinen Bauern bis nach b 7 zu bringen. So konnten auch seine Türme eindringen und der Gegner gab auf.
Wir haben damit gegen den Spitzenreiter unentschieden gespielt, den letzten Tabellenplatz verlassen. Mehr konnten wir nicht erträumen.